Von Bayern nach China - Chinesische Tabakgläser im Glasmuseum Frauenau
Schnupftabak war und ist in vielen Kulturen ein beliebtes Genussmittel. Zur Aufbewahrung nutzte man die verschiedensten Behältnisse.
Außer in Bayern gibt es Tabakgläser nur noch in China - und das seit Ende des 17. Jahrhunderts.
In Bayern, gerade im Bayerischen Wald, wo zahlreiche Glashütten ihre Heimat hatten, setzten sich gläserne Fläschchen zur Aufbewahrung des Genussmittels durch. Diese Schnupftabakgläser gibt es in allen Variationen. Einst waren es einfache Gebrauchsgläser oder auch aufwändig gestaltete „Feiertagsgläser“ die den Charakter eines Statussymbols hatten.
Außer in Bayern gibt es Tabakgläser nur noch in China – und das schon seit über 300 Jahren. Schon bald nach dem Bau einer Glashütte in Peking Ende des 17. Jahrhunderts durch den Jesuitenpater Kilian Stumpf entstanden die ersten Tabakgläser. Die Werke der chinesischen Glashersteller sind bis heute Zeugen von handwerklicher Meisterschaft. Sie sind begehrte Objekte einer internationalen Sammlerszene.


Die neue Ausstellung im „Kabinett“ des Glasmuseums Frauenau macht sich auf die Spur dieser Tabakgläser aus dem Reich der Mitte. Zusammengestellt hat die Ausstellung Heiner Schaefer, der nicht nur ein ausgewiesener Experte für die bayerischen „Bixl“ ist, sondern sich auch intensiv mit ihren chinesischen Pendants auseinandergesetzt hat. Aus seinen umfassenden Recherchen hat er ein repräsentatives Buch unter dem Titel „Von Bayern nach Peking“ geschaffen. In der Ausstellung, in der zahlreiche seltene historische Gläser zu sehen sind, wird die Entwicklung der Schnupftabakgläser in China von ihren Anfängen bis heute nachempfunden.
Die Ausstellung ist von 29. Januar bis 16. April im Glasmuseum zu besichtigen.
Der Eintritt ins Kabinett ist kostenfrei. Sonntags beträgt der Eintritt für das gesamte Museum inklusive aller Dauerausstellungen nur 1 Euro.
Geöffnet von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen 9 – 17 Uhr